SUNNMORE ALPS / NORWEGEN

Petra, Peter, Gerald, Michael und ich (Egbert) sind am Freitag, den 23.03.2018, nach Norwegen gereist, um die Osterwoche in den Sunnmore Alps mit Schitourengehen zu verbringen.

Die Anreise führte zuerst per Flug von Wien über Oslo - mit kurzer Zwischenstärkung - und weiter  nach Alesund. Am Flughafen Vigra/Alesund sind wir nach kurzer Taxifahrt in ein Boot namens Baltasar gestiegen, welches uns vom offenen Meer hinein in den Horundfjord bis nach Saebo zum Hotel Sagafjord gebracht hat. Die ersten Eindrücke auf dieser 80 Minuten dauernden Bootsfahrt von der Küste Norwegens und den Sunnmore Alps rund um den Horundfjord waren gigantisch!

Am Samstag, den 24.03.2018, haben wir mit Bergführer Sverre Hjelmeland und seinem Hund Rando eine kleine "Eingehtour" unternommen. Wir haben unsere Lawinenskills mit Sverre upgedatet und unsere Kleidung einem ultimativen Wettertest unterzogen. Beim Tourstart hat es geregnet und für höher oben war starker Wind angesagt. Zwischendurch ist dann der Regen in Schneefall übergegangen. Das Lawinenverschütteten-Suchtraining haben wir noch etwas windgeschützt erledigt, und je höher wir dann aufgestiegen sind, umso heftiger wurde der Wind. Angelangt an unserem Gipfelpunkt am Eidstuva, ca. 800hm hoch, haben wir uns dann ein Windschutz-Iglu gebaut, damit die Gipfelrast nicht ganz so unangenehm war und dabei auch gleich noch den Schneedeckenaufbau untersucht.
Puivaschwünge hat es bei der Abfahrt kaum gegeben, aber einen Erfolg konnten wir verzeichnen : unsere Goretexjacken und Goretexhosen sind wirklich ihr Geld wert. Sie haben uns trocken und warm gehalten ;-)

Am Sonntag, den 25.03.2018, war das Wetter immer noch nicht bereit uns sinnvollerweise auf einen der Berge der Sunnmore Alps gehen zu lassen. Und so haben wir alternativ auf Fischen und Birdwatching umgesattelt. Sverre unser Guide - nicht nur ein Mann der Berge, sondern auch ein Mann des Meeres - hat uns seine Boote präsentiert und danach uns ins Fjordfischen eingeführt. Trotz mehrfachem Standortwechsel war die Fischausbeute überschaubar ;-)
Und so haben wir uns auf den zweiten Programmpunkt, das Birdwatching, konzentriert. Dazu sind wir an die Westküste auf die Insel Runde gefahren, der westlichste Punkt Norwegens. Das nächste hinter dem großen Wasser das man antrifft sind die Shettland Inseln.
Alles in allem ein sehr spannender und interessanter Tag - trotzdem freuen wir uns schon auf den nächsten Tag in den Bergen.

Am Montag, den 26.03.2018, war das Wetter endlich so wie wir uns das vorgestellt haben - Bluebirdday !

Mit der Fähre gings über den Fjord und durch das Norangdalen rauf bis zur Villa Norangdalen. Von dort sind wir rauf auf den Blaeja, die optimale Tour für die angespannte Lawinensituation. Am Gipfel angekommen hatten wir direkten Blick auf den Fjord.

Die Abfahrt runter über die sanft geneigten Hänge - eher unüblich für die Sunnmore Alps - war ein Traum. Danach erster Stop beim Hotel Union für ein erstes After-Tour-Bier, und ein zweites danach im Kaihus Urke. So haben wir die Zeit bis zur Fähre retour über den Fjord gut genutzt um unseren Elektrolythaushalt wieder auf Vordermann zu bringen.

Am Dienstag, den 27.03.2018, gings wieder mit der Fähre auf die andere Seite des Fjords nach Urke. Von dort sind wir über das Urkedalen und dann weiter ins Langesaelerdalen hinauf zur "Frauenscharte". Auf der Scharte hatten wir den ersten perfekten Blick auf den Fjord - und natürlich auch auf die imposante Berggestalt des Slogen direkt neben uns. Weiter gings entlang des Grates rauf zu unserem Gipfelziel, den Maudekollen, von dem aus der Blick auf den Fjord wieder perfekt war.
Die Abfahrt war dann nicht so schlecht wie nach dem Aufstieg erwartet, und so haben wir im Kaihus in Urke wieder unser erstes After-Tour-Bier (IPA) direkt am Fjord genossen und damit gleich die Wartezeit auf die Fähre sinnvoll gefüllt ;-)

Am Mittwoch, den 28.03.2018, sind wir mit dem Auto in das nächste Fjordsystem (Voldsfjorden) gewechselt und weitergefahren zum tiefsten Binnensee Europas, dem Horningdalsvatnet, und hinaufgefahren zum örtlichen Schiresort. Dort haben wir den einzigen Schlepplift als Aufstiegshilfe benutzt und sind weiteraufgestiegen zum Hoegenibba. Nach einer kleinen Gratwanderung sind wir dann das erstemal ins Guridalen abgefahren - und weils so schön war nochmals aufgestiegen. Das Abfahrtsgelände und der Schnee waren perfekt!
Unser After-Tour-Bier haben wir am Horningdalsvatnet sitzend zu uns genommen und nochmals hinaufgeschaut zum Hoegenibba.

Die beiden letzten Tourentage waren so gefüllt mit Aktivität, sowohl tagsüber als auch abends und in der Nacht, dass sich unsere tägliche Berichterstattung etwas verzögert hat ;-)
Donnerstag, der 29.03.2018 : Sonnenschein, Blue Sky und wir sind nicht unweit unseres Hotels aufgebrochen ins Kvistaddalen und aufgestiegen auf das Kopphornet. Oben im Gipfelkar hat uns Puiva vom Feinsten erwartet und so haben wir den Gipfelhang dann auch gleich zweimal befahren.
Unser After-Tour-Bier haben wir im windgeschützten, sonnigen Eingangshof unseres Sagafjord Hotels genossen.

Aber mit der Schitour war unser Tagesprogramm noch nicht beendet. Sverre unser Bergführer, bestens vernetzt in seiner Heimat und verwoben mit Geschichte, Traditionen und Lebensalltag in und rund um den Fjord, hat für die Donnerstagnacht einen Besuch in Trandal auf der anderen Seite des Fjords für uns arrangiert, an einem Ort, den man - wenn man am Horundfjord ist - gesehen haben muss : Christian Gaard Bygdetun - Trandal !
Und dann war die Donnerstagnacht noch dazu eine spezielle : normalerweise ist dieser Ort Treffpunkt für Schitourengeher und Bootsleute, doch an diesem Abend haben sich dort auch die heimischen Partyleute  getroffen und wir durften - oder mussten ;-) - mit ihnen feiern, bis uns alle das Taxischiff wieder auf die andere Seite des Fjords gebracht hat - und da war schon lange nicht mehr Donnerstag ;-)

Freitag, der 30.03.2018, war ein gleich sonniger Tag wie schon die Tage zuvor - und doch war etwas anders - hatten wir doch nicht ganz so viele erholsame Stunden Schlaf hinter uns ;-)
Doch Schnaps ist Schnaps, und Tour ist Tour! Daher sind wir aufgebrochen um auf den Gipfel des Veirahaldet zu kommen. Dabei haben wir zum Start auf die Hilfe von technischen Aufstiegshilfen des örtlichen Schiresorts zurückgegriffen und somit etwas den fehlenden Schlaf kompensiert.
Der Gipfel, da leicht erreichbar, war noch einigermaßen gut besucht. Bei der von Sverre gewählten Abfahrt auf der Rückseite des Berges waren wir jedoch ganz alleine mit dem Puiva ;-) Und weil wir uns nach der ersten Abfahrt von den Strapazen der Nacht zuvor schon wieder erholt hatten, haben wir angesichts der guten Schneeverhältnisse noch einen Anstieg gemacht und sind dann durchs Froelandsdalen fast bis nach Saebo am Fjord abgefahren und haben unsere letzten Schwünge in den Schnee der Sunnmore Alps für diesen Winter gelegt.

Und an unserem letzten Abend in den Sunnmore Alps hat unser Guide Sverre für unser Abendprogramm auch einen ganz besonderen Ort ausgesucht, das Rekkedal Gjestehus.

Die Besitzer und Betreiber dieses Ortes, Bjarne und Margarethe, haben aus ihrem Bauernhof einen wunderbaren Ort mit vielen kleinen Plätzen geschaffen und zelebrieren Gastlichkeit auf höchstem Niveau.
Neben dem hervorragenden Essen wird einem noch viel Geschichte und Wissenwertes von Bjarne erzählt.
Das Rekkedal Gjestehus ist ebenfalls ein Muss für alle, die in die Sunmore Alps kommen.
Im kurzen Video unterhalb seht ihr nur ein wenig der Eindrücke, die wir dort sammeln durften.
Apropo Essen : Davon hatten wir die ganze Woche über wirklich hervorragendes im Hotel Sagafjord, das Essen, welches uns Bjarne und Margarethe serviert haben, war der krönende Abschluss.

Am Samstag, den 31.03.2018, hieß es dann Abschied nehmen von den Sunnmore Alps. Das Boot Baltasar mit Asbjorn als Kapitän hat uns wieder durch den Fjord nach Alesund gebracht und uns blieb noch genügend Zeit für einen Stadtrundgang und einen kleinen Aufstieg über die Stadt ;-)

Nachdem noch die eine oder andere schöne Berggestalt der Sunnmore Alps von uns nicht bestiegen wurde - auch aufgrund der angespannten Lawinensituation - und natürlich weil uns die Fjordlandschaft mit den alpinen Bergen so gut gefallen hat, und weil wir in Sverre Hjelmeland den perfekten Berg-, Natur- und Kulturführer gefunden haben, werden wir sicher wieder in die Sunnmore Alps kommen ;-)